Samstag, 30. Dezember 2017

Nur EINE Sache läuft schief...

Ihr Lieben,

sehr viel ist passiert seit ich hier mein letztes Lebenszeichen von mir gegeben habe. Deshalb dürft ihr euch auf spannende, lustige, interessante und leider auch frustrierende Geschichten freuen...

Es geht damit los, dass wir in Melbourne zur Abwechslung mal mit gutem Wetter empfangen werden. Schon fast zu gut, möchte man meckern, denn es sind 40°. Und zwar Celsius, nicht Fahrenheit 😁

Ein paar traumhafte Stunden beschert uns der botanische Garten in Melbourne! Dieser wirklich wunderschöne Garten ist riesig und zeigt uns eine große, sehr schön angelegte Auswahl an Pflanzen, weltweit. In Bildern lässt sich die Stimmung gar nicht festhalten. Lediglich einige gute Schnappschüsse sind uns (bzw. Philipp) gelungen.
Besonders schön sind die bunten Lories. Sie befinden sich auf Nektarsuche in einem Brachychiton und waren gar nicht schüchtern.







Doch bereits einen Tag später machen wir uns auf den Weg zur Great Ocean Road mit dem Ziel Adelaide. Der für zwei Personen sehr praktische Camper ist für fünf Tage geliehen, die wollen wir nicht in der Stadt verbringen. Obwohl mir Melbourne um einiges besser gefällt als noch vor neun Jahren und man hier ohne weiteres einige Tage verbringen könnte. Doch die Strasse ruft uns...





Was die Great Ocean Road betrifft bin ich quasi schon ein alter Hase und kann Philipp Tipps geben, welche Kamera er an welchen Lookout mitnehmen soll. Immer die Beste natürlich, denn es sind tolle Ausblicke, die sich uns hier eröffnen! Ich bin jedoch entsetzt angesichts der Massen an Touristen, die sich hier aufhalten. Vor neun Jahren war das bei weitem nicht so arg! Vor allem Asiaten kommen scharenweise in Bussen an und tummeln sich mit ihren Selfie-Sticks auf den Holzstegen. Hubschrauber starten zu Rundflügen im Minutentakt. So machen wir überall nur ein paar Schnappschüsse und versuchen den Massen schnellstmöglich zu entkommen. Ja, wir sind uns dessen schon bewusst, dass wir auch Touristen sind, aber doch nur zwei...

An einem der beliebtesten Touristenpunkte komme ich jedoch nicht vorbei. Wunderschöne australische Königssittiche (langsam bin ich Papageienspezialist^^) kommen zutraulich herangeflogen und lassen sich von mir mit Müsli füttern. Ja, ja, ich weiß, "Don´t feed the wildlife". Doch in diesem Fall war das wohl so eine Art Touristenattraktion. Eine an der ich, als extrem tierliebendes Mädel, einfach nicht vorbeifahren kann. Die Tiere haben wunderschöne Augen und gehen ganz sanft mit ihren Krallen in meiner Haut um 💗 Obwohl ich doch ein bisschen Angst habe einen Klecks auf den Kopf zu bekommen, es passiert nichts :)









Ein weiteres Highlight entlang der Great Ocean Road ist der Koalawalk. Naja, wir walken nicht, wir fahren mit dem Auto. Und suchen, und suchen, und suchen. Und finden nichts. Außer einem weißen Auto, welches vor uns auf dem Weg steht. Sicherlich ein gutes Zeichen, wir parken und steigen aus. Und tatsächlich deuten die Insassen des Wagens, die im Wegfahren begriffen sind, in einen Baum und wir finden dort gleich zwei Koalas. Super! Nach einigen Bildern fahren wir weiter und sehen einige Meter weiter vorne wieder das weiße Auto stehen. Und wieder macht es sich bezahlt, dass wir anhalten. Dieses Spiel wiederholt sich insgesamt fünf- oder sechsmal. Langsam ist es uns peinlich, doch von selbst würden wir die gut getarnten Tiere kaum finden. Mutter und Sohn im weißen Auto scheinen einfach einen Koalablick zu haben :)



Einen Abstecher machen wir nach Mount Gambier. Laut Reiseführer befindet sich hier ein See, der an warmen Tagen in wunderbaren Blautönen leuchtet. Die Wissenschaftler rätseln woran das liegt. Wahrscheinlich an aufsteigenden Mineralkörner aus Kalziumkarbonat. Ist nicht auf meinem Mist gewachsen, nur zitiert ;) Und tatsächlich, an dem See angekommen erstrahlt er in traumhaftem Blau.



In Adelaide selbst verbringen wir nur einen Tag und sehen uns mal wieder einen schönen botanischen Garten an.
Sehr früh am nächsten Morgen starten wir zu unserer ersten gebuchten Tour nach Känguru-Island. Unser erster Stopp führt uns zur Schaffarm. An einem sehr willigen Schaf wird uns vorgeführt wie die Tiere von 5 kg Wolle befreit werden. Ich bin mir sicher, dass es für das Schaf eine große Erleichterung ist, bei diesen Temperaturen. Dennoch sind wir Zuschauer teilweise ein bisschen schockiert wie das Scheren abläuft. Doch das Tierchen lässt alles ohne Gegenwehr über sich ergehen und wirkt am Ende zwar etwas "belämmert" (Hihihi^^), doch auch um einiges schlanker, leichter und kühler. Insgesamt dauert es etwa vier Minuten um ein Schaf zu scheren.



Zwei Tage sind wir insgesamt auf Känguru-Island mit einer coolen Truppe unterwegs. Bunt gemischte Europäer, lediglich eine Australierin sind dabei. Von Deutschen, über Luxemburger, Belgier, uvm, ist alles dabei.

Auf Känguru-Island gibt´s, wer hätte das gedacht, jede Menge Kängurus. Doch wer das Bild genau ansieht, findet im Hintergrund ein Tier, das ganz und gar kein Känguru ist. Dies ist angeblich weltweit der einzige Strand mit einer Robbenkolonie, den man betreten darf. Wir mussten allerdings immer schön brav in der Gruppe bleiben und durften nicht näher dran. Denn die Tiere können durchaus aggressiv werden, wie sie uns kurz darauf in einem Kampf beeindruckend demonstriert                                                                                                                                    haben.


Und Sand gibt es hier. Jede! Menge! Sand!
Für mein erstes Mal auf einem Sandboard stehe ich doch gar nicht schlecht? 😋
Ok, ich geb´s zu, es war eher der Kinderhügel. Aber vom richtig steilen Hügel hab ich mich einfach nicht getraut ^^












Auch wunderschöne Strände gibt es hier. Philipp sind einige tolle Panoramabilder geglückt! Doch die Schönheit trügt! Es war unglaublich windig! Die einzelnen Sandpartikel haben sich wie kleine Geschosse den Weg zu unserer Haut gesucht und ihn leider auch gefunden. Sand in sämtlichen Kleidungsstücken, überall am Körper und in den Haaren! Hier wird uns ein bisschen vor Augen geführt, wie schlimm eigentlich ein Sandsturm sein kann!!




Nach dieser Tour verbringen wir eine weitere Nacht im Hostel in Adelaide und am nächsten Morgen brechen wir, wiederum sehr früh, zu unserer 7-tägigen Tour ins Outback, bis nach Alice Springs, auf.
Bereits am ersten Tag knicke ich bei einer Wanderung mit meinem Fuß um. Leider muss ich damit noch 5 km zurücklaufen, hilft ja nichts. An diesem Abend muss ich eine Schmerztablette nehmen, es ist doch sehr schmerzhaft. Doch bereits am nächsten Morgen wage ich es wieder ein wenig aufzutreten mit dem Fuß, das starke Humpeln bleibt mir jedoch erhalten für die nächsten Tage. Mein sonst durchaus ansehnlicher Fuß ist blau, geschwollen und ziemlich unförmig 😞






Doch ein verletzter Fuß verschafft auch durchaus Vorteile. So bekomme ich für die Wanderung um den Uluru kurzerhand ein Fahrrad verpasst und kann die neun Kilometer gemütlich radeln. Da wir morgens bereits gegen fünf Uhr starten, habe ich so einen großen Teil der Strecke ganz für mich alleine, einfach traumhaft!
Durch relativ häufige Regenfälle, in der Region des Ulurus, in den letzten beiden Jahren, ist die rote Wüste keine Wüste mehr. Nahezu ein sagenhaftes Paradies erstreckt sich um den, für Aborigines heiligen, Berg. Ich genieße meine Tour in vollen Zügen!

Am Ortseingang der Opal-Stadt Coober Pedy empfängt uns dieses Schild. Durch Probebohrungen sind hier überall Löcher und Schäfte entstanden. Die bleiben dann einfach wo sie sind, man muss eben aufpassen wohin man läuft. Ein Glück hatten wir die Wanderung nicht hier, am Ende wäre ich nicht nur umgeknickt, sondern direkt ins Loch gefallen und inzwischen längst mumifiziert 😖



Doch in Coober Pedy gibt´s noch mehr zu sehen. Hier werden die Wohnungen einfach in vorhandene Hügel hineingefrässt. So gibt es zwar kaum natürliches Licht, doch auch die Klimaanlagen werden so gespart. Bei über 50°C im Sommer macht das durchaus Sinn. Und so eine Wand aus Sandstein ist ja auch ganz attraktiv. Das etwas andere Wohnzimmer eben.
In dieser Führung sehen wir unter anderem auch wie Opale geschliffen werden. Das wären nette, aber auch ziemlich teure Souvenirs. Ein Glück mache ich mir nicht viel aus Schmuck, sonst wäre ich hier verloren ;)
Eine Känguru-Aufzucht-Station gibt es auch noch in der Stadt. Der kleine Hüpfer auf dem Bild sollte schon dreimal ausgewildert werden, doch jedes Mal hatte er ein anderes Leiden, so dass er dann eben nicht frei gelassen werden konnte. Kängurumama Josephine glaubt, dass es lediglich Taktik ihres Schützlings ist, der nicht weg will ^^











Sogar Pools gibt es mitten in der Wüste, wer hätte das gedacht. Welche Dekadenz! Doch bei 43°C sind wir unglaublich dankbar über diese gebotene Abkühlung und nehmen die Möglichkeit dankbar an. Scheiß auf die Dekadenz 😇

Und endlich, endlich, während Philipp einen Fallschirmflug macht, bekomme ich den ersten Hubschrauberflug meines Lebens zum Uluru. Ich weiß auch nicht, es scheint tatsächlich in der Natur eines Piloten zu liegen, dass er attraktiv ist. Der neben mir ist es jedenfalls ^^ Der Flug an sich war mäßig spannend, doch zumindest ein Punkt weniger auf der To-Do-List ;)


Nach sieben Tagen in Alice Springs angekommen führt mich mein erster Weg ins Krankenhaus um den Fuß mal ansehen zu lassen. Er ist nach wie vor geschwollen, ich vermute, dass ich mir ein Band gedehnt habe. Doch die sehr nette Ärztin sagt mir, dass es eine Fraktur ist. Was sie damit genau meint, will ich wissen, in der Hoffnung mich verhört zu haben. Doch nein, meine Ohren funktionieren, der Knochen ist glatt durchgebrochen. Kurzerhand werden mir ein Gips und ein paar Krücken verpasst. Ich muss gleich mal so tun als ob ich eine Runde weine. Tatsächlich stehe ich vermutlich unter Schock und kann mich zwischen lachen und weinen nicht entscheiden. Die Tragweite dessen wird mir auch erst in den nächsten Tagen bewusst, als ich die erste Tour stornieren muss 😢








Am Flughafen von Alice Springs hat es dann wieder Vorteile einen gebrochenen Fuß zu haben. Mit dem Rollstuhl und Elektrofahrzeug werde ich von A nach B gebracht. Mir ist das alles unglaublich peinlich und ich wäre lieber selbst umhergekrückt. Vor allem, wenn ich mich mit den Menschen vergleiche, die wirklich auf einen Rollstuhl angewiesen sind! Doch Philipp und ich sind die Ersten die geboarded werden und bekommen eine ganze Sitzreihe für uns alleine. Ich will nicht meckern ;) Evtl. könnte man sogar über einen Fakegips für Flugreisen nachdenken...


Wie anstrengend das Laufen mit Krücken wirklich ist, stelle ich zum ersten Mal am Flughafen Brisbane statt, als ich ohne Rollstuhl unterwegs bin zu den Autovermietungen. Auf dem Rückweg (Mietwagen hätte für drei Tage mindestens 700 $ gekostet!) bin ich so geschafft und ko, dass ich keinen Meter weiter krücken kann! Philipp muss mich mit dem Gepäckwagen weiterschieben. In diesem Fall ist es praktisch, dass unser Gepäck nicht ankam, sondern uns am nächsten Tag ins Hostel geliefert wird. Wo hätte ich sonst sitzen sollen?



Die nächsten Tage in Brisbane bescheren mir einen Ärztemarathon. Vom Krankenhaus zum Moonboot anpassen und zurück. Im Krankenhaus wird ein weiteres Röntgenbild gemacht und der Arzt sagt mir, dass er für mich einen Termin bei einem Spezialisten ausgemacht hat, da sich der Bruch an einer ungünstigen Stelle befindet. Merry Christmas vor mich hin summend verlasse ich krückend das Krankenhaus.
Doch die Spezialistin am nächsten Tag hat unerwartet gute Nachrichten für mich. Mit dem Moonboot darf ich ohne Krücken laufen. Das ist für mich das schönste Weihnachtsgeschenk was sie mir hätte machen können. Mit den Krücken habe ich für einen Kilometer unter größten Anstrengungen zwei Stunden gebraucht! Lange Pausen dazwischen! Mit dem Moonboot bin ich zwar immer noch langsam, doch beträgt meine Geschwindigkeit inzwischen immerhin etwa 2km/h und es ist bei weitem nicht mehr so anstrengend!


Am Abend des 30.12. verabschiede ich mich von einem etwas niedergeschlagenen Philipp, der nicht sehr glücklich ist jetzt wieder nach Hause fliegen zu müssen. Doch, des einen Leid, des andern Freud, am 04.01. kommen Elisabeth und Papa hier in Brisbane an. Ich freue mich darauf wie ein Schneekönig! Es gibt nicht viel was meinen Urlaub mit dem gebrochenen Fuß noch retten könnte, doch diese beiden Menschen können es. Außerdem ist es sicher nicht verkehrt eine Krankenschwester an meiner Seite zu haben :)

Ein ganz dickes Dankeschön geht hiermit nochmal an Philipp. Danke, dass Du mich in den letzten Tagen unterstützt hast. Mein Gepäck getragen, mich zu meinen Arztgängen begleitet und mir alles geholt hast, was ich gerade zu brauchen glaubte. Diese Dienste sind unbezahlbar! Ich wäre vielleicht nicht aufgeschmissen gewesen ohne Dich, doch ich hätte um einiges älter ausgesehen. Ein wahrer Freundschaftsdienst!

In froher Erwartung auf den heutigen Silvesterabend und in noch froherer Erwartung auf Schwester und Papa, schließe ich für heute und wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Passt auf eure Füße auf, das geht schneller als man denkt ;)

Alles Liebe,
Anna


Mittwoch, 13. Dezember 2017

Herzlich Willkommen im Märchenland!



Liebe frierende Europäer ;),

Tasmanien empfängt mich mit ähnlich schlechtem Wetter wie Canberra. Eineinhalb Tage lang schüttet es pausenlos, bei niedrigen Temperaturen und starkem Wind. Zum Glück holt Sven mich direkt vom Flughafen ab. Wir sind dann gleich zu Wicked gefahren um unseren Camper abzuholen. Doch an der angegebenen Adresse ist nichts vorzufinden. Auch ein Kellner in einer naheliegenden Wiskeydestillerie erklärt nur den uns bereits bekannten Weg. Endlich weiß jemand, Wicked ist wenige Tage vorher erst umgezogen, und beschreibt uns den Weg. Schön, dass das sonst niemand weiß und auch die Kunden nicht informiert werden! Das interessiert die Angestellten von Wicked leider wenig. Der Tank unseres Campers ist dann leider gleich auch nur auf Reserve und der erste Weg führt uns zur Tankstelle. Doch abgesehen von weiteren, größeren und kleineren, Baustellen ist das Fahrzeug für unsere Zwecke ganz hervorragend geeignet!
Den extrem unangenehmen Sonntag verbringen wir dann in Hobart und ich werde nass bis auf die Knochen. Nachmittags trockne ich in einem Café und trinke einen Tee nach dem anderen.
Abends holen wir dann noch Philipp vom Flughafen ab. Nun sind wir komplett und können starten. Äh ja, auf geht´s zum nächsten Campingplatz, denn es ist schon spät 😊
Doch am nächsten Tag geht´s wirklich los, wir stürzen uns ins Abenteuer. Es geht in den Freycinet-Nationalpark. Wir sehen eine wunderschöne Bucht, die Sleepy-Bay. Die wunderschönen rot-braunen Steine und das gischtende Meer sind eine tolle Kulisse für schöne Aufnahmen!



Philipp und Sven sind richtige Outdoor-Jungs. Ich zwar auch ein bisschen, aber im Vergleich gegen die beiden Mountainbiker und Wanderer, sehe ich alt aus. So lasse ich ihnen beim 12-Kilometer langen Walk, am nächsten Tag, gerne den Vortritt. Und bin rot wie ein Krebs, als ich am Lookout ankomme. Wohlgemerkt, nicht wegen der Sonne, nur wegen des Blutdrucks 😉
Unsere weitere Fahrt führt uns entlang an verschiedenen kleineren Wanderwegen. Wir laufen durch traumhafte Märchenwälder. Bemooste Baumstämme, federnder Waldboden, duftende Waldluft, verschiedene weiche Grüntöne und nette Wasserfälle begleiten unseren Weg. Einfach ein Traum!

Ich bin auf der Suche nach einer Lavendelfarm. So viele der Bilder Tasmaniens werden von Lavendelfeldern geprägt, dass ich das unbedingt in Echt sehen möchte. Doch im Reiseführer ist nichts zu finden, so einfach ist das nicht. Zum Glück finden wir im Visitorcenter der schönen Kleinstadt Launceston endlich den Hinweis. Jetzt verstehe ich auch endlich die hässlichen lila Bären, die überall verkauft werden. Farblich wie die lila Kuh, aber einfach greißlich 😉 Doch, die nächste Lavendelfarm ist nicht weit und wir machen uns am nächsten Tag auf den Weg. Sven kauft tonnenweise lila Weihnachtsgeschenke, ich lila Postkarten, Philipp isst lila Eis und wir alle machen lila Bilder. Wir sind glücklich. Die 10 $ Eintritt pro Person haben sich gelohnt! 😊



 
Unser nächster Weg führt uns zum Cradle-Mountain, dem zweithöchsten Berg in Tasmanien. Der „Riese“ mit 1545m empfängt uns mal wieder mit schlechtem Wetter. Doch langsam gewöhnen wir uns daran.
Am Abend besuchen wir eine Aufzuchtstation für tasmanische Teufel. Die zickigen kleinen Tierchen keifen sich unentwegt gegenseitig an und streiten ums Futter. In freier Wildbahn sind sie bereits zu 85% ausgerottet. Eine Krankheit unbekannter Herkunft ist schuld daran. In den Aufzuchtstationen wird quasi ein Backup an 600 – 700 Tieren gehalten, dass diese Spezies nicht völlig vom Erdboden verschwindet. Daran beteiligen wir uns doch gerne mit 30 $ für die Führung und frieren uns derweil bei Wind und Regen die Zehen ein.

Doch Tasmanien hat noch weitaus mehr Wildleben zu bieten, wobei es mitunter fraglich ist, was definiert „wild“? Der Wombat jedenfalls hat sich bei seinem Grasen nicht von uns stören lassen, selbst beim streicheln nicht.













Auch die stacheligen Echidnas laufen oft ohne Scheu in menschlicher Nähe umher und sind absolut nicht fotoscheu! :)


Und auch die kleinen Kängurus => Wallabys sind nicht menschenscheu, sondern lassen uns ganz nahe an sich herankommen. Sogar wenn ein Baby im Beutel steckt 😊



In Queenstown buchen wir eine Fahrt mit einer Dampflokomotive. Wir durchqueren schöne Regenwälder in denen es, welche Überraschung!, regnet ^^ Doch am Ziel angekommen ist das schlechte Wetter zum Glück vorbei und wir beobachten wie auf der Drehscheibe unser „Zugpferd“ gedreht wird. Schließlich wollen
wir auch zurück. Unser Fazit der Lokomotivfahrt => zwar ganz nett, aber für knapp 80€ p.P. doch ein bisschen überteuert.

Kurz vor dem Ende unseres Aufenthalts in Tasmanien besuchen wir ein Apfelmuseum. Grob überschlagen sind hier etwa 300 echte Apfelsorten ausgestellt und mit Namen versehen! Wahnsinn, der Duft nach Apfel ist unglaublich 😊 (Für alle die nachzählen, auf diesem Bild ist nur die Hälfte zu sehen 😉)


Und auch ein Testing der verschiedenen Apfelciders darf natürlich nicht fehlen. Lecker 😊


 
Der krönende Abschluss ist ein Besuch im botanischen Garten in Margate, südlich von Hobart, der mir in Canberra wärmstens empfohlen wurde. Mit viel Liebe werden hier 9,5 Hektar privat gepflegt. In erster Linie von einem älteren Ehepaar, lediglich ein paar ehrenamtliche Mitarbeiter packen hin und wieder mit an.














Eine kleine Anekdote zum Abschluss: Bei unserem ersten und letzten Campingplatz bei Hobart ist in der Nähe eine Toilette, welche nachts abgeschlossen wird. Ich bin gerade dabei meine Kontaktlinsen herauszunehmen, als der Securitymensch draußen steht uns abschließen will. Also schnell alles zusammenpacken und raus. Beim Schlafengehen fällt mir jedoch auf, mein Handy ist weg. Nicht ungewöhnlich, ich suche es jeden zweiten Tag, doch dieses Mal bleibt es verschwunden. Bis mir siedend heiß einfällt, dass ich es sicher in der Toilette vergessen habe. Das wird eine unangenehme letzte Nacht in Tasmanien, denn es befinden sich auch meine Kreditkarte und etwa 100$ bei dem Handy! Ab vier Uhr morgens bin ich wach und warte darauf, dass der Securitymensch kommt und den von mir geschriebenen Zettel liest. Um halb acht endlich, endlich werde ich von meinem Leiden erlöst und erreiche rechtzeitig mit dem Reinigungsmenschen (nicht Security an diesem Morgen) die Toilettentür. Der Wecker meines tapferen Handys klingelt bereits seit über einer Stunde! Erleichtert schließe ich es in die Arme :)

So, das war´s mal wieder von unseren Abenteuern. Weiter geht´s im "richtigen" Australien mit Philipp.

Bis bald und alles Liebe,

Anna