Freitag, 9. Februar 2018

ɹǝpun uʍop oʇ ǝʎqpooƃ ʎɐs oʇ pɹɐɥ

Ihr Lieben,

während ich hier sitze und über einen Titel für diesen letzten Blogeintrag nachdenke, verrinnen meine letzten Stunden in Down Under. Bereits in weniger als einer dreiviertel Stunde ist Boarding hier in Christchurch und dann geht´s via Sydney und Dubai zurück nach München. Zum Glück hatte ich in den letzten Tagen kaum mehr Anfälle von "Ich schmeiß alles hin und bleibe hier" ;) Evtl. noch den ein oder anderen Anfall von "Ich schmeiß alles hin und fliege zurück nach Australien", aber auch das in vertretbaren Grenzen.

Doch nun will ich nicht zögern und euch die ereignisreichen letzten beiden Wochen in schillernden Farben ausmalen 😊

Ankunft in Auckland ist nachts um 23:30 Uhr. Alles verläuft problemlos... Naja, fast alles. Denn als Papa am ATM steht und Geld holen möchte zieht der Automat seine Kreditkarte ein. Bis heute ist es uns ein Rätsel weshalb und warum. Doch der Mann von Welt (klar^^) hat eine zweite Kreditkarte dabei und außerdem, und das ist weitaus wichtiger, zwei Töchter von Welt ;)

Unsere Route führt uns erst in Richtung Norden. Wir besuchen einen 2000 Jahre alten Urwaldriesen, einen Kauri-Baum, den Tane Mahuta (Agathis australis, für die Spezialisten ;) ). Sehr beeindruckt von der Größe, aber vor allem von dem Durchmesser und dem Alter stehen wir ehrfürchtig vor dem Baum. Die Vorstellung, dass dieses Lebewesen etwa zeitgleich mit Jesus geboren wurde ist absolut unglaublich!










Fast ganz im Norden Neuseelands, haben wir eine Tagestour in der Bay of Islands gebucht. Gleich am Anfang begleiten große Delfine unser Boot. Diese wunderbaren Tiere rühren uns in ihrer Schönheit, Eleganz und Unschuld schier zu Tränen. Leider finden wir später keine Delfine mehr und so fällt die Möglichkeit mit ihnen zu schwimmen ins Wasser. Doch bei einer Wassertemperatur von 21°C ist das doch einigermaßen zu verkraften 😉










Von ganz oben im Norden führt uns unsere Route immer weiter südlich. Auf der Halbinsel Coromandel gibt´s heiße Quellen am Strand. Man gehe zwei Stunden vor oder zwei Stunden nach der Flut an den Strand, leihe sich einen Spaten und buddele an der richtigen Stelle ein Loch. Das machen wir alles schön brav und sitzen dann in unserem eigenen Thermalbad. Mit geschätzt etwa 35°C hat das Wasser sehr angenehme Temperaturen.
Ja, wir wissen, dass wir aussehen wie zwei Kleinkinder im Sandkasten 😝










Während Elisabeth und Papa noch den Strand genießen schnappe ich mir das Auto und erkunde Coromandel ein bisschen. Dabei stoße ich auf "wilde" Schweinchen, die vor allem mal süß und dabei ganz und gar nicht wild sind. Zwei der Frischlinge legen sich direkt unter unser Auto in den Schatten und schließen genussvoll die Augen.


Was man in Neuseeland übrigens ständig und überall sieht sind Oldtimer. In Kuba gibt´s kaum mehr alte Autos als hier und die sind extrem gut gepflegt! Eine wahre Freude!







Hier nur eine kleine Auswahl an sehr schönen Autos die wir im Laufe der zwei Wochen gesehen haben.














Bei Rotorua finden wir im Reiseführer einen Hinweis auf Zorbing und die Erklärung, dass man hier in Kugeln den Berg hinabrollt. Elisabeth und ich wollen das unbedingt ausprobieren und tun das dann natürlich auch. Bevor wir in unser Spaßmobil steigen, werden noch einige Liter Wasser eingefüllt, dann geht´s los, den Berg hinunter. Elisabeth ist in der rechten Kugel, ich in der linken. Es fühlt sich ein bisschen nach einer riesigen Wasserrutsche an, ein Glück, dass wir gleich noch eine zweite Runde gebucht haben 😃


Ebenfalls in Rotorua gib es das Thermal-Wonderland. Als wir das hören und lesen steigt Freude auf. Gut, es ist fast ein bisschen warm für heiße Quellen, aber ein tolles Erlebnis ist das sicherlich! Wir betreten also mit Badekleidung und Handtüchern bewaffnet den Eingangsbereich, zahlen den völlig überteuerten Eintritt und stellen dann fest, das hat hier alles nichts mit Therme zu tun. Es gibt viele tolle Seen zu sehn (und auch zu riechen), aber baden darf oder kann man in keinem davon. Bei teilweise bis zu 100°C Wassertemperatur könnte das auch etwas unangenehm werden ^^ Toll war´s trotzdem, doch 32,50$ sind schon etwas hoch angesetzt dafür!




Zu einem Bad kommen wir am nächsten Tag dann aber trotzdem noch. Doch, wie öfter in Neuseeland, handelt es sich besonderes Wasser, es hat nämlich sehr schön warme Temperaturen. Hier läuft ein sehr heißer Bach, 80-90°C, in einen kalten Bach. Wir suchen uns die für uns am angenehmsten temperierte Stelle aus und genießen das Bad im Freien. Die ganz Mutigen (Franzosen) trauen sich da hin wo das Wasser deutlich über 40°C hat, was uns schon bei dem Versuch näher zu kommen viel zu heiß ist!
And last, but not least, kommt man in Neuseeland um Herr der Ringe einfach nicht herum! Wollen wir aber auch gar nicht. Der Tongariro Alpine Crossing ist eine der schönsten und beliebtesten Tageswanderungen in Neuseeland und führt am Schicksalsberg, an Mordor, vorbei. Klar, dass wir uns diese Tour auch vornehmen! Nur Papa kneift, spielt aber Shuttle für Elisabeth und mich. Die 20km sind laut Aussage der Touristinfo in 6-8 Stunden ohne Probleme zu schaffen, wir setzen für uns das Mittel, 7 Stunden an. Die ersten Kilometer sind auch ganz nett zu wandern, schöne Landschaft, alles entspannt. Doch dann geht´s bergauf. Immer noch einigermaßen zu bewältigen, doch es wird immer härter und vor allem, immer höher. Nun, jeder der mich ein bisschen besser kennt, weiß, dass ich extreme Höhenangst habe. Und bereits deutlich von dem Gipfel, der bei 1900m liegt, frage im mich, was mich geritten hat, diese scheiß Tour mitzumachen. Es geht zum Teil auf beiden Seiten steil abwärts, von einem Geländer keine Spur. Doch umkehren kann ich inzwischen nicht mehr. Es gibt nur einen Weg für mich und der heißt vorwärts. Ich stehe (ohne Witz!) die schlimmsten Ängste in meinem Leben aus, verfluche insgeheim jeden, der mir diese Tour empfohlen hat und nicht zuletzt auch mich selbst, dass ich mich nicht besser informiert habe. Doch es hilft alles nichts, der Gipfel rückt näher und näher und als wir dann da sind nimmt Elisabeth mich an die Hand und führt mich darüber, während ich nur angestrengt und panisch auf den Boden starre und versuche die Abgründe links und rechts zu ignorieren. Auch der anschließende steile Abstieg wird nicht besser. Die wunderschönen Emerald Lakes, die uns dann dort erwarten, kann ich gar nicht genießen. Mich beschäftigt meine Psyche so sehr, dass ich um mich herum nichts mehr wahrnehme. Nach insgesamt 8,5 Stunden kommen wir mit schmerzenden Gliedern am vereinbarten Treffpunkt an. Ich würde am liebsten die Erde küssen vor Dankbarkeit, dass ich noch lebe. Leider stehen meine Ängste über den schönen Ausblicken, Elisabeth dagegen ist begeistert! Jedem der keine Höhenangst hat, oder zumindest deutlich weniger als ich, kann ich diese Tour absolut empfehlen! Alle anderen sollten lieber die Füße davon lassen. Doch wenigstens ein gutes hat der Tag, mein Fuß hat die Feuertaufe mit Bravour überstanden und ich erkläre ihn offiziell für geheilt :)



Seit zwei Tagen bin ich nun schon wieder zurück und mein Schreibfluss ist irgendwie nicht mehr vorhanden. Mir fehlen die Worte, mir fehlt die Inspiration. Meine Texte lesen sich langweiliger und schwieriger als zuvor. Doch was ich auch versuche, der "Flow", wie ich ihn in Australien und auch Neuseeland noch hatte, kehrt nicht zurück. Wahrscheinlich spiegelt das einen Teil meiner Stimmung wieder. Doch bitte nicht missverstehen, ich genieße es wieder hier zu sein. Meine Familie, meine Freunde, meine Arbeit, das alles habe ich sehr vermisst und ich tauche wieder ein in dieses sprudelnde Leben Zuhause. Doch vor allem Australien hat mich jetzt fest im Griff und ich bin mir sicher, dass ich dahin zurückkehren werde. Und zwar nicht wieder erst in neun Jahren!

Wer gerne mehr über dieses Abenteuer erfahren möchte kann mich natürlich fragen und ich zeige auf Wunsch sehr gerne mehr von den Bildern.
Ich freue mich darauf euch alle nach und nach bald wieder zu sehen und wünsche euch bis dahin alles Liebe,
Anna 💗




Mittwoch, 24. Januar 2018

Australien ade, scheiden tut weh! :(


Hallo ihr Lieben,

Philipp ist weg und ich habe fünf Tage alleine vor mir. Fünf Tage voller Trübsal und Einsamkeit? Nein! Denn ich bin im Hostel in Brisbane und habe tolle Menschen um mich herum.
Da ist meine Zimmergenossin Sina. Sie ist auch aus Deutschland und ein ganz toller Mensch! Mit ihr unterhalte ich mich oft und gerne. Außerdem Paul, der Franzose mit den Dreads, der mir bei jeder sich bietenden Gelegenheit Bier spendiert. Welches ich aus purer Höflichkeit nicht ablehnen möchte ;) Außerdem Daniel, der sympathische Deutsche, der Alles und Jeden angrinst was ihm über den Weg läuft. Auch mit ihm unterhalte ich mich gerne. Und dann noch der attraktive Holländer, dessen Name ich nie so wirklich verstanden habe😉

Sina und ich beschließen, Silvester soll ganz furchtbar langweilig werden.
1. Wird Silvester, wie echt jeder weiß, absolut überschätzt,
2. Wo soll ich denn auch groß hin mit meinem Moonboot?😉

So sitzen wir am 31.12. gegen 18:00 Uhr im Gemeinschaftsraum und sehen irgendwelche Filme mit ein paar anderen Einwohnern des Hostels. Etwa um diese Uhrzeit lässt Paul die erste Runde springen. Er lehnt es auch kategorisch ab Geld von mir zu nehmen, was soll man da machen? ;) Um 20:30 Uhr wollen wir von der Dachterrasse das erste Feuerwerk ansehen. "Wollen" ist der springende Punkt, denn wir sehen kaum etwas, die Skyline versperrt die Sicht. So beschließen wir, ein bis drei Bier später, doch noch das Hostel zu verlassen und das Feuerwerk um Mitternacht von einer, fußläufig etwa 20 Minuten entfernten, Brücke anzusehen. Etwa um halbzwölf verlassen wir das Hostel und ich frage mich, nicht zum ersten Mal übrigens, wie ich es mit meinem Moonboot bis zur Brücke schaffen soll. Doch vor der Eingangstür wartet eine Überraschung, in Form eines Einkaufswagens inmitten einer illustren Gesellschaft, auf mich. Ratzfatz sitze ich im Einkaufswagen und werde bergauf, bergab durch Brisbane geschoben. Dank einiger Fläschchen Bier ist die Sache für mein Gesäß nicht allzu schmerzhaft und die Angst gegen ein Auto oder eine der vielen Fußgängergruppen geschoben zu werden ist gering (am nächsten Tag nüchtern betrachtet war die ganze Aktion der reinste Wahnsinn^^). Abwechselnd werde ich von dem Holländer (???), dem Franzosen (Paul) und dem Deutschen (Daniel) geschoben. Sina übernimmt liebenswerterweise die Dokumentation für die Nachwelt. Die Polizeistreifen, welche wir passieren, interessieren sich übrigens nicht im Geringsten für unser seltsames Gefährt. So erreichen wir nach etwa 20 Minuten tatsächlich die Brücke und ich kann das Feuerwerk perfekt sehen. Und natürlich werde ich auch wieder zum Hostel zurück chauffiert, ohne größere Blessuren. Nur mein Kleid muss ich anschließend leider entsorgen, es gewährt durch einen langen Riss ziemlich großzügige Einblicke auf meine Unterwäsche 😉


Am 04. Januar ist es dann endlich so weit. Elisabeth und Papa kommen am Flughafen in Brisbane an. Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen die Beiden persönlich abzuholen, was sie vorher allerdings nicht wussten. Die Überraschung gelingt, die Freude ist groß 😀
Einen Tag später holen wir unser Auto ab. Im Vergleich zu den Campern die ich bisher hatte, ein wahrer Luxuscamper! Sogar einen Kühlschrank haben wir und Papa darf im "Penthouse" schlafen (zum Glück habe ich die Ausrede, dass ich nicht hochsteigen kann 😁)









Schon zwei Tage später sind wir auf unserer ersten Tour unterwegs. Es geht für einen Tag nach Stradbroke Island, eine Sandinsel bei Brisbane. Noch ist der farbliche Unterschied zwischen Elisabeth und mir gut zu erkennen, doch das wird sich zeitnah ändern...
Mit in der Gruppe sind, unter anderem, zwei Koreanerinnen die etwa Anfang 50 sind. Als sie bei der Vorstellungsrunde sagen, dass sie aus Korea sind, kann ich es mir nicht verkneifen zu fragen "North or South?". Die ganze Gruppe amüsiert sich, nur die Koreanerinnen scheinen humorbefreit. Aber vielleicht haben sie mich auch nur nicht verstanden, denn mit ihrem Englisch steht es nicht zum Besten wie sich später herausstellt. Denn nach dem Mittagessen und einem kurzen Bad im Meer sind alle der Gruppe zur vereinbarten Uhrzeit am vereinbarten Treffpunkt. Außer den Koreanerinnen. Einer unserer Kollegen meint nach einiger Zeit trocken, wir könnten doch einfach zwei andere Asiatinnen mitnehmen, denn schließlich sehen die eh alle gleich aus (wohlgemerkt, seine Frau ist asiatischer Abstammung) 😂 Eine dreiviertel Stunde Suchen und Umherfahren später steigen die Mädels endlich wieder zu uns in den Bus. Sie waren schlicht in die falsche Richtung gelaufen.

Wir reisen von Brisbane aus gen Norden. Knapp dreihundert Kilometer später erreichen wir Hervey Bay und brechen bereits einen Tag später zu unserer Fraser-Island-Tour auf. Ich mache diese Tour bereits zum zweiten Mal. Doch nein, nicht genau diese Tour. Vor neun Jahren waren wir, sehr cool, mit Jeep und Zelt unterwegs. Dieses Mal im riesigen Touribus, mit etwa 40 weiteren Personen und Übernachtung in einer Lodge. Elisabeths und meine Begeisterung hält sind in ziemlichen Grenzen, Papa ist absolut überzeugt. Er entspricht der Zielgruppe solcher Touren eindeutig mehr als Elisabeth und ich. Doch nichtsdestotrotz, die Destinationen sind super, ich sehe sogar noch einiges mehr als bei meiner ersten Fraser-Tour. Nur das letzte Ziel lasse ich aus und bleibe lieber im Resort am Pool liegen. Unser Busfahrer kündigt nämlich sehr feinen und heißen Sand an. Das ist mit dem Moonboot natürlich nichts. Außerdem mache ich meinem Sternzeichen (Krebs) zumindest farblich alle Ehre und sollte mich lieber ein bisschen mehr im Schatten aufhalten 😉

Immer weiter nördlich führt uns unser Weg. Inzwischen haben wir herausgefunden wie der Tempomat im Auto funktioniert und meinem Fuß geht es inzwischen so gut, dass ich mit dem Tempomaten sehr gut fahren kann. Im Prinzip muss ich gar nichts machen, außer lenken 😉
Verschiedene Attraktionen säumen unseren Weg. In einem botanischen Garten mit Zoo sehen wir einen Koala mit "Gipsbein". Und weil der arme Kerl das gleiche Bein (oder den gleichen Fuß) verletzt hat wie ich, darf er hier mit in den Blog. Ich hoffe es muntert ihn etwas auf 😘
Als nächstes besuchen wir eine Krokodilfarm. Ja, richtig gelesen. Es gibt Krokodilfarmen in Australien. Hier werden Krokodile zum Verzehr und auch zur Ledergewinnung gezüchtet. Ich finde das allemal besser, als sie in der freien Wildbahn zu schießen. Und ich probiere zum ersten Mal in meinem Leben Krokodil! In diesem netten Pie auf dem rechten Bild war Krokodil enthalten. Ich weiß, die Vegetarierfront wird jetzt meutern. Doch ich habe mich von den Haltungsbedingungen persönlich überzeugt und Happy Meat ist gelegentlich okay für mich 😊 Der Geschmack ist sehr stark, kaum zu beschreiben. Nicht schlecht, aber auch nichts was ich nochmal wiederhaben müsste.

Unsere nächste Tour ist ein Segeltörn um die Whitsundayislands. Elisabeth darf gleich am Anfang als persönliche Assistentin unseres Skippers herhalten und führt die Schwimmweste ganz ausgezeichnet vor. Ebenfalls gleich zu Beginn wird uns empfohlen bei potentieller Seekrankheit gleich die Tabletten einzunehmen. Ähm... ja genau, wir haben natürlich keine dabei. Doch es sind genügend Mitreisende anwesend, die gut versorgt sind und wir wollen erstmal abwarten ob uns die Seekrankheit überhaupt erwischt. Ja, dass es dann zu spät ist wissen wir 😉 Doch die ersten Stunden überstehen wir ohne Schwierigkeiten und werden abends in den Schlaf geschaukelt. Direkt über mir befindet sich das Fenster, welches zum Deck führt. Es ist selbstverständlich weit geöffnet, den warm ist es auch auf See. Irgendwann nachts träume ich, dass Elisabeth mir den Rücken mit Sonnencreme beträufelt. Als es immer mehr Sonnencreme wird wache ich auf und stelle fest, dass es regnet und zwar auf meinen Rücken ^^ Am nächsten Tag wird das Meer rau. Sehr rau! Zum Glück kündigt Skipper Dave es vorher an und ich habe die Möglichkeit eines der Patches gegen Seekrankheit hinters Ohr zu kleben, das mir eine Mitreisende anbietet. Den rauen Teil des Meeres überstehen wir ohne größere Schwierigkeiten, von dem ein oder anderen Schleudertrauma mal abgesehen (ernst gemeint!). Doch als wir an Land gehen wird mir klar, das Patch hilft tatsächlich nur gegen Seekrankheit, nicht gegen Landkrankheit. Um mich herum schaukelt und schwankt alles, mein Gleichgewichtssinn ist völlig im Eimer. Elisabeth geht es ähnlich. Trotz des schönen Whitehaven Beach sind wir froh als wir zurück ins Schiff kommen. Leider geht einige Tage später Papas neues Handy kaputt und damit ein großer Teil unserer Bilder verloren. Deshalb gibt es nur wenige weitere Bilder von dieser Tour. Nur als Dave den Jacuzzi auspackt wird machen wir zum Glück noch ein Bild mit der Kamera. Blubbern in Spülmittel hatte ich vorher auch noch nie 😉

Dieses Bild ist eine nette Erinnerung an einen sehr schönen Campingplatz. Dort sind mehrere Baumstämme eingestrickt, sogar ein großes gestricktes Männchen hängt in einem Baum. Ein, mit Liebe gestalteter, Campingplatz und völlig umsonst! Einfach toll, dass es hier so etwas gibt! 😊












Ebenfalls super finden wir dieses Freibad, die Bluewater Lagoon, in Mackay. Ob ihr es glaubt oder nicht, aber es ist völlig kostenlos! Viele Bademeister, tolle schattenspendende Segel, Sitzgelegenheiten, und viel Grasfläche. Und kein Eintritt!! Hat so etwas schon jemand in Deutschland erlebt?



 Die Tour zum Great Barrier Reef lasse ich hier weitestgehend unerwähnt. Ich möchte nur sagen, 125 € kann man besser investieren als in eine Massenabfertigung um nach überwiegend toten Korallen zu tauchen.
Weitaus besser gefallen hat uns unser Trip zum Cape Tribulation. Mit dem eigenen Camper sind wir noch etwa 150km nördlich von Cairns gefahren, haben den tollen Regenwald und sogar eine Cassowary-Dame gesehen! Und dass ein oder andere interessante Verkehrsschild 😋 Nachdem dort momentan Regenzeit ist hat es die meiste Zeit geregnet, doch bei etwa 25 Grad. Die Luftfeuchtigkeit kann man sich dementsprechend vorstellen! Doch auch nachts regnet es und wir müssen alle Türen am Camper schließen. Während Elisabeth und ich auf meinem Laptop noch einen Film schauen haben wir eine unglaubliche Feuchtigkeit im Auto und draußen regnet, regnet und regnet es. Endlich komme ich auf die Idee, dass wir ja wenigstens die Kofferraumklappe aufmachen könnten, da dürfte es nicht hineinregnen. Drei Anläufe brauche ich um mich in den Regen hinauszuwagen. Ich springe ins freie und stehe in mehr als knöcheltiefem Wasser 😱 nachdem es nicht den Anschein macht als würde es zeitnah aufhören zu regnen beschließen wir umzuparken. Wir haben keine Lust, dass uns nachts Wasser ins Auto läuft oder wir im schlimmsten Fall sogar weggeschwemmt werden (wir haben da schon verschiedenste Geschichten gehört!). Ich klemme mich also hinters Steuer und Elisabeth spurtet in Unterwäsche hinaus um mich zu lotsen. Schließlich befindet sich Papa noch im Zelt auf dem Dach und das Auto ist deutlich höher als sonst, außerdem sehe ich kaum etwas durch den Regen. Die Rettung glückt und den Rest der Nacht verbringen wir mehr oder weniger trocken 😉

Bereits wenige Tage später sind wir am Flughafen in Cairns. Ich bin richtig unglücklich. Das hatte ich noch nie in meinem Leben, dass ich einen Urlaubsort nicht verlassen wollte und mich nicht auf Zuhause, meine Familie und Arbeit gefreut hätte. Dieses Mal will ich lieber bleiben. Doch es hilft alles nichts, ich muss "Out of Australia", so schwer es mir auch fällt :(
Unser Flug geht erst in Richtung Süden, dann in Richtung Süd-Osten. Neuseeland ruft uns...
Den nächsten und letzten Eintrag werde ich von Neuseeland oder sogar von Deutschland aus schreiben.

Bis sehr bald und alles Liebe aus Neuseeland 💗